Gerüst fürs Leben

Gerüst fürs Leben


„Jahr für Jahr verlässt ein Fünftel der Schüler die Schule, ohne ausreichend lesen und rechnen zu können.“     

DIE ZEIT, 2021

Am 22. August 2022 startet an der Theodor-Storm-Grundschule ein auf vier Jahre angelegtes Pilotprojekt.

 

Eltern und Schule werden unterstützt, damit die Kinder der beiden diesjährigen 3. Klassen der Theodor-Storm-Grundschule am Ende der 6. Klasse wichtige Grundfähigkeiten beherrschen und essentielle Grundkenntnisse besitzen:

 

  • Lesen, Schreiben und Rechnen auf einem guten Niveau
  • Grundlagen des Zeitmanagements (Termine vereinbaren, einhalten oder absagen), sowie den schonenden Umgang mit Ressourcen (Wasser, Heizung, Strom)
  • Aufklärung über die verschiedenen Religionen, zum Thema Internetnutzung und Cybermobbing sowie eine altersgerechte Aufklärung zur Sexualität
  • Ausflüge in Berlin, die ein „kleines Stück Deutschland“ zeigen
  • Fahrradfahren, U-Bahn-fahren, Schwimmen
  • auf Wunsch Mitgliedschaft in Sportvereinen und Erlernen eines Musikinstruments

 

Um diese Ziele zu erreichen, hat das Projekt GERÜST FÜRS LEBEN vor, die engmaschige und nachhaltige Vernetzung aller an der Bildung dieser Kinder Beteiligten sowie die umfangreiche Mitarbeit der Familien wesentlich zu stärken. Aus verschiedenen Gründen findet dieser Prozess bei vielen Neuköllner Kindern nicht oder zu wenig statt.


Das Projekt ist kein zusätzliches Fachangebot. Die Schule ist in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Es soll vielmehr den Wirkungsgrad der vorhandenen Fördermöglichkeiten verstärken und sie mit den Schülerinnen und Schülern „verzahnen“. Damit die Förderung tatsächlich bei jenen ankommt, die sie benötigen.


Die unterschiedlichen pädagogischen Angebote um die Kinder herum aufzustellen sowie den Eltern zu helfen, „am Ball“ zu bleiben, bilden den Projektkern.
 
Gilles Duhem, der Projektleiter, soll schnell, sehr konkret und pragmatisch reagieren, wenn die Klassenlehrerinnen bei einzelnen Kindern Handlungsbedarf feststellen. So kann er die Wirkung des Unterrichts verstärken, Schwierigkeiten beheben und organisatorische Aufgaben übernehmen.
 

Durch einen dezidiert aufsuchenden Ansatz sollen Eltern, gegebenenfalls über unkonventionelle Wege, stärker in den Bildungsprozess ihrer Kinder einbezogen werden – beispielsweise durch die Unterstützung bei außerschulischen Belangen oder ein regelmäßig stattfindendes gemeinsames Essen. Sehr konkret und hartnäckig soll eine zeitaufwändige „Politik der kleinen Schritte“ umgesetzt werden, die überaus wichtig ist, um die angestrebten Ziele zu erreichen.
 

Das Projekt wird mit viel Flexibilität einen Querschnittsansatz verfolgen und sich in seinem Verlauf dynamisch den Gegebenheiten anpassen. Es soll wissenschaftlich auf seine Wirkung hin begleitet werden. Durch die Begleitung könnte dann auch die finanzielle Dimension einer solchen gezielten Förderung ermittelt werden.
 

Gilles Duhem wird das Projekt in der Schule umsetzen. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Bildungsförderung in Neukölln (2002-2018), Hohenschönhausen (2019-2021) sowie über ein umfangreiches Neuköllner Netzwerk.


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